Aktuelles

Neue Leitung für das Amt für Maßregelvollzug und das Amt für öffentlich-rechtliche Unterbringung

Bewerbungsbild Stefan Loh

Seit 2. November steht das Amt für Maßregelvollzug (AfMRV) und das Amt für öffentlich-rechtliche Unterbringung (AförU) unter der Leitung von Herrn Stefan Loh.

Der Volljurist war bisher stellvertretender Leiter in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen und wechselt von dort nun ans Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS). Herr Loh tritt somit in die Fußstapfen von Frau Dr. Dorothea Gaudernack, die in den letzten Jahren den Aufbau und die Entwicklung der beiden Ämter maßgeblich geprägt und seit Juli das Referat II5 im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales übernommen hat.

Herr Loh leitet damit sowohl die Fachaufsichtsbehörde über den Maßregelvollzug, wo derzeit in 14 Maßregelvollzugseinrichtungen ca. 3.000 Patienten und Patientinnen untergebracht sind, als auch die Fachaufsichtsbehörde über die öffentlich-rechtliche Unterbringung nach dem Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz (BayPsychKHG).

„Ich bin zuversichtlich, dass wir die anstehenden Herausforderungen gemeinsam bewältigen, um den Maßregelvollzug und die öffentlich-rechtliche Unterbringung erfolgreich zusammen zu gestalten und fortzuentwickeln.“, versicherte der neue Leiter der beiden Ämter, der motiviert sein neues Aufgabengebiet angetreten ist und sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten freut.

 

Bericht des Instituts für Qualitätsmanagement des Maßregelvollzugs in Bayern

Was ist „Qualität im Maßregelvollzug“? Und haben die Therapien im Maßregelvollzug „Erfolg“? Diesen und vielen weiteren Fragen geht das Institut für Qualitätsmanagement des Maßregelvollzugs in Bayern (IfQM) mit Sitz in Regensburg nach.

Insbesondere führt das IfQM hierzu im Anschluss an die Entlassung der Patienten und Patientinnen Abfragen bei diesen durch, aus welchen sich wichtige Rückschlüsse ableiten lassen und die dazu beitragen, den Maßregelvollzug in Bayern stetig zu verbessern. Die Ergebnisse dieser sogenannten Katamnesestudien lassen darauf schließen, dass ein Großteil der Patienten und Patientinnen aus dem  Maßregelvollzug in ein straffreies Leben entlassen werden kann.

Ausführliche Informationen zum IfQM, seiner Arbeit und den Ergebnissen der durchgeführten Datenanalysen finden Sie in dem hier abrufbaren Beitrag der stellvertretenden Leiterin des IfQM.

 

 

Zentrum Bayern Familie und Soziales

Bayreuth, 15.05.2022

Eine weitere Präventionsstelle nimmt den Betrieb auf


Nur eine Minderheit psychisch kranker Menschen neigt im Rahmen ihrer Krankheit zu Gewalt. Doch gerade diese Menschen benötigen ein spezielles Hilfsangebot.

Während in Ansbach bereits seit 2012 erfolgreich ein Modellprojekt läuft, wurden im vergangenen Jahr die Präventionsstellen in München und Lohr am Main in Betrieb genommen. Am 15. Mai 2022 folgte nun die Eröffnung der Präventionsstelle in Bayreuth.

Das Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) wirkt darauf hin, dass nach und nach in jedem Bezirk ein entsprechendes Angebot eingerichtet wird.

Das niederschwellige Angebot der ambulanten Behandlung richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und/oder schwerer Persönlichkeitsstörungen, die ein hohes Risikopotential für Gewaltstraftaten aufweisen. Ziel ist es, Gewaltstraftaten zu verhindern, potentielle Opfer zu schützen und Unterbringungen im Maßregelvollzug zu vermeiden.

„Mit den Präventionsstellen wird zum Wohle der Patientinnen und Patienten eine wichtige Schnittstelle zwischen Allgemeinpsychiatrie und forensischen Kliniken etabliert, die vom Know-How und der Kooperation beider Bereiche profitiert und die Versorgungslandschaft um ein sehr spezifisches Angebot für einen begrenzten, bisher teilweise schwer erreichbaren Personenkreis bereichert.“, so die Leiterin des Amts für Maßregelvollzug und des Amts für öffentlich-rechtliche Unterbringung im ZBFS, Dr. Dorothea Gaudernack.

Die Präventionsstellen sind zuständig für Patientinnen und Patienten aus dem jeweiligen Bezirk und verfügen jeweils über 60 Behandlungsplätze. Ein multiprofessionelles Team leistet unter anderem eine umfangreiche Diagnostik mit Risikoanalyse, zielgruppenorientierte Einzel- und Gruppentherapie und Unterstützung in lebenspraktischen Bereichen sowie Familiengespräche.

Betroffene und Angehörige können sich telefonisch an folgende Stellen wenden:

  • Mittelfranken: 0981/4653-2360
  • Oberbayern: 089/200046582
  • Unterfranken: 09352/50863-0
  • Oberfranken: 0921/283-2310

 

 

Bezirk Unterfranken

Pressemitteilung

Werneck, 08.03.2022

Erster Spatenstich für ein Zukunftsprojekt

Spatenstich Werneck

Der Anfang ist gemacht (von links): Landrat Florian Töpper (Schweinfurt), MdL Steffen Vogel, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Dr. Dorothea Gaudernack (Amt für Maßregelvollzug), Maßregelvollzugsleiter Dr. Roland Schaumann, Krankenhausdirektor Alfred Stäblein, ATP-Geschäftsführer Tobias Schwarz, Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder, Bezirksrat Stefan Funk. (Foto: Mauritz)

 

Werneck: Rund 35,5 Millionen Euro wird der Bezirk Unterfranken mit Unterstützung des Freistaats in den Erweiterungsbau für die Forensik auf dem Gelände von Schloss Werneck investieren. Nachdem der Bauausschuss des Bezirks am 8. März die Erhöhung der Baukosten auf diese Summe beschlossen hatte, fand bereits wenige Stunden später der erste Spatenstich statt.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der Beschluss für die Errichtung des Gebäudes auf eine Sitzung des Bezirkstags im Jahr 2017 zurückgehe. Hintergrund der damaligen Entscheidung sei die chronische Überbelegung des Krankenhauses gewesen, das ursprünglich für 44 Betten konzipiert war. Mit diesem Erweiterungsbau werde die Betten-Zahl auf 92 steigen, sagte Dotzel: „Das wird die Lage deutlich entspannen!“

Der Maßregelvollzug sei eine staatliche Aufgabe, die der Freistaat Bayern auf die Bezirkskrankenhäuser übertragen habe, so Dotzel weiter. „Ich meine, die bayerischen Bezirke als Träger des Maßregelvollzugs leisten mit Blick auf diese Verantwortung eine hervorragende Arbeit, auf die wir durchaus stolz sein dürfen.“ Zugleich setze der Freistaat mit seinem Konzept bundesweit Maßstäbe für den modernen, zeitgemäßen Maßregelvollzug.

Von einem „guten Tag für das Krankenhaus und die ganze Region“ sprach der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel. Als Vorsitzender des Maßregelvollzugsbeirates für das Bezirkskrankenhaus Schloss Werneck lobte er die reibungslose Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken.

Landrat Florian Töpper stellte die Baumaßnahme in einen größeren Rahmen. Der Umgang mit kranken Menschen zeige die Wertvorstellungen einer Gesellschaft. Im Gegensatz zu totalitären Systemen setze ein freiheitlicher Staat die Würde und den Wert des Einzelnen ins Zentrum des Handelns. Den Baubeginn des neuen und modernen psychiatrischen Krankenhauses in Werneck sah der Landrat als „wichtigen Termin, an dem wir uns unserer Werte vergewissern“.

Mit einem kleinen Geständnis überraschte die Leiterin des Amts für Maßregelvollzug, Dr. Dorothea Gaudernack, die Anwesenden. Obwohl sie bereits seit sieben Jahren an der Spitze der Behörde stehe, sei sie in Werneck zum ersten Mal in ihrer Laufbahn bei einem ersten Spatenstich dabei. Dies demonstriere, wie lange die Planungszeiträume im Maßregelvollzug seien. Ausdrücklich lobte Gaudernack die Wernecker Bezirkseinrichtung, die sich von Anfang an in die Planungen eingebracht habe. Dies sei nach ihrer Überzeugung eine wesentliche Voraussetzung für einen modernen Maßregelvollzug. In diesem Zusammenhang verwies Gaudernack auf zahlreiche Veränderungen in der Forensik, etwa die zunehmende Zahl suchtkranker Patienten. Eine Verringerung des „ungebremsten Zustroms“ Suchtkranker in die forensischen Kliniken erhofft sich Gaudernack von einer Novellierung des Strafgesetzbuches.

Im Namen des Krankenhauses dankte Maßregelvollzugs-Leiter Dr. Roland Schaumann für die Investition in den Standort. Er erinnerte an die seit Jahren anhaltende Überbelegung der Klinik und verwies auf das damit verbundene „Konfliktpotenzial“. Die Erweiterung der Forensik werde sich somit positiv auf die Therapiemöglichkeiten auswirken.

Tobias Schwarz, der Geschäftsführer der zuständigen „ATP Planungs-GmbH Nürnberg“, stellte abschließend das künftige Gebäude kurz vor. Demnach soll der dreigeschossige Anbau mit dem Bestand ein u-förmiges Ensemble ergeben. In den beiden Obergeschossen würden vier Stationen mit 48 Betten untergebracht. Zudem solle im Erdgeschoss eine moderne Sporthalle entstehen. Die Fassade werde so gestaltet, dass sie zu dem bereits bestehenden Forensik-Gebäude passe, und das Dach solle mit Titanzink gedeckt werden, um mit dem Dach des Barock-Schlosses nebenan zu harmonieren. „Wir werden den höchsten Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht“, betonte Schwarz. Aus dem „Bestand und dem Neubau wird ein zukunftsweisendes Gesamtensemble entstehen“, versprach der Architekt.

 

Quelle: https://www.bezirk-unterfranken.de/presseresort/22926.Erster-Spatenstich-fuer-ein-Zukunftsprojekt-8.-Maerz-2022.html