Dieter Körber, Geschäftsführer des Unternehmens- verbundes Mainfränkische Werkstätten. Walter Oertel, Leiter des ZBFS-Inklusionsamtes und sein Team umgehend mit der Lan- desarbeitsgemeinschaft der Werkstat- träte in Bayern (LAG WR Bayern) und der LAG WfbM als Betroffene. „Das hat gutgetan ...“ Am Ende stand ein Modell mit einem zweistufigen Verfahren: Von den knapp zehn Millio- nen Euro, die zur Verfügung standen, In Bayern hatten wir die glückliche Situation, dass von den für Härtefälle reservierten Mitteln lediglich 200.000 Euro abgerufen wurden, weil sich die Lage nicht so zugespitzt hatte.“ Walter Oertel, Leiter des ZBFS-Inklusionsamtes wurden ca. sechs Millionen an die Werk- stätten als pauschalisierte Leistung ausgegeben. Das heißt, jeder Mensch mit Behinderung, der in einer bayeri- schen Werkstatt arbeitete, erhielt einen Pauschalbetrag von 190 Euro. Voraus- setzung dafür war eine Erklärung der Werkstätten, dass sie einen Umsatzein- bruch von mindestens zehn Prozent zu verzeichnen hatten. Das restliche Drittel wurde für besondere Härtefälle zurück- gehalten: Das waren Werkstätten, die nicht einmal den Grundbetrag von 89 Euro bezahlen konnten. „In Bayern hat- ten wir die glückliche Situation, dass von den für Härtefälle reservierten Mitteln lediglich 200.000 Euro abgeru- fen wurden, weil sich die Lage nicht so zugespitzt hatte“, sagt Walter Oertel. Aktuell stimmen sich das StMAS, der Bezirketag und das ZBFS mit den Inter- essengruppen über eine entsprechende Verwendung der Restsumme ab. „Das hat gutgetan, zu sehen, dass man auch in der Krise gut mit dem ZBFS zusammenarbeiten kann“, lobt Dieter Körber, Geschäftsführer des Unterneh- mensverbundes Mainfränkische Werk- stätten, die schnelle Hilfe des Inklusi- onsamtes. In nur drei Wochen sei das Geld auf dem Konto gewesen, erzählt der 47-Jährige. Die Mainfränkischen Werkstätten betreiben vier Hauptwerk- stätten in den Städten Würzburg, Kit- zingen, Ochsenfurt und Gemünden/ Marktheidenfeld sowie mehrere Be- triebsstätten, in denen aktuell rund 1.200 Werkstattmitarbeiter arbeiten und 80 Tagesstätten-Förderplätze be- reitgestellt werden. Auch wenn viele Produktionsaufträge im vergangenen Jahr geschoben werden konnten, hat- ten die Mainfränkischen Werkstätten einen Umsatzeinbruch von 2,5 bis drei Millionen Euro zu verbuchen – das ent- spricht 20 Prozent. Kunden sind nicht abgesprungen. Die Werkstattlöhne, die in Körbers Werk- stätten 200.000 Euro im Monat ausma- chen, sind weitergezahlt worden. Die Förderung durch das ZBFS betrug 180.000 Euro für den Zeitraum März bis Dezember 2020, entsprach also ungefähr einem Monatslohn. „Darüber sind wir sehr froh und dankbar, auch weil wir damit eine Lohnkürzung im Nachhinein vermeiden konnten.“ Das Hauptziel der Mainfränkischen Werk- stätten war, die wichtigen Kunden zu halten. „Und das haben wir geschafft. Wenn auch mit verminderter Produkti- on – aber die Arbeitsplätze sind da“, freut sich Körber. Die Frage, ob denn auch 2021 WfbM in Bayern mit einer Förderung rechnen können, wollte Walter Oertel vom In- klusionsamt des ZBFS in Bayreuth we- der dementieren noch bestätigen. Es besteht also begründete Hoffnung. Bayern 2 | 2021 3