ZB Bayern 2019.2

ZB Bayern 2 I 2019 '' Foto: Giulia Iannicelli Gemeinsam auf der Suche nach behinderungsgerechten Lösungen für einen wichtigen Mitarbeiter: der Technische Berater Thomas Knes (links) und der Geschäftsführer Simon Gerlach. Beispiel metallverarbeitender Betrieb Schmerzfrei Arbeiten Seit einer chronischen Erkrankung kann der Industriemeister Harald Bischoff nicht mehr in der Produktion arbeiten. Für die behinderungs- gerechte Ausstattung seines neuen Arbeitsplatzes hat ein Technischer Berater Lösungen gefunden. Ein wertvoller Mitarbeiter Wie lange Harald Bischof schon in dem Familien- betrieb arbeitet? „Sein ganzes Leben“, sagt SimonGerlach, Geschäftsführer der Kreutz & Mock GmbH im unterfrän- kischen Neuendorf. „Seit 36 Jahren“, spezifziert Harald Bischof. Für den metallverarbeitenden Betrieb ist der Industriemechaniker und -meister ein wertvoller Mitarbeiter. Nicht nur, weil in der Region Fachkräftemangel herrscht. Bis zu einer schweren Erkrankung hat Harald Bischof die Produktion des 38-Mann-Betriebs geleitet und selbst an den Maschinen gearbeitet. Hier entste- hen mehr als 2.000 ganz unterschiedli- che Artikel: Gitarrenständer, Sitzgestelle für die Bahn, Bügel für die Kopfstützen von Autositzen, Module zur Taubenab- wehr, …. Dann musste bei dem Meister eine Niere transplantiert werden. Seit- dem ist es für ihn schmerzhaft, wenn er schwer heben muss. Körperlich belas- tend ist es auch, wenn er sich bückt oder den ganzen Tag steht. All das gehörte zu seiner Arbeit in der Produktion. Kostenlose Beratung Der Betrieb ver- suchte zuerst selbst, die Arbeitsbedin- gungen für den heute 56-Jährigen zu verbessern: Harald Bischof wechselte ins Lager und den Versand. Als Lager- leiter kann er öfter sitzen, etwa bei der Terminkoordination oder wenn er Ab- rechnungen erstellt. Aber auch hier gab es Arbeiten, die ihn körperlich belas- teten. Wenn technische Probleme bei der Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen auftreten, können sich die Betriebe direkt an denTechnischen Bera- tungsdienst des Inklusionsamtes wen- den. „Oft ist der Schwerbehindertenver- treter sehr engagiert undmeldet sich bei mir“, sagt Thomas Knes, der zuständige Technische Berater in Unterfranken. „In anderen Fällen ruft der Arbeitgeber an oder der schwerbehinderte Mitarbeiter selbst.“ Der Service des Technischen Beraters ist kostenlos und unverbindlich. Foto: Giulia Iannicelli Vor Ort schaue ich mir die einzelnen Arbeitsschritte genau an und suche gemeinsammit Arbeitgeber und den schwer- behinderten Beschäftigten, mitunter auch mit Betriebsarzt und SBV nach individuellen Lösungen. Das Ziel ist immer, Arbeitsplätze langfristig zu sichern.“ Thomas Knes , Technischer Berater des ZBFS-Inklusionsamts 2

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